Was sind Blitzer im Druckwesen?
- Blitzer in der Druckindustrie als unschöner Effekt auf dem Druckprodukt, meist in Form von Papierweiß
- zwei Arten: Blitzer als drucktechnischer Fehler auf dem Druckmotiv oder als Fehler beim Schneiden des Druckprodukts
- Beide Arten von Blitzern sind mit Einstellungen im Layoutprogramm vermeidbar.
Der Begriff Blitzer bezeichnet im Druckjargon einen unerwünschten Effekt auf einem Druckprodukt, der durch Fehler entsteht. Dabei erscheinen Stellen des Bedruckstoffes unbedruckt statt farbig. Meist handelt es sich dabei um weiße Flächen. Das Weiß beziehungsweise der Naturton des Papiers blitzt auf diesen Flächen sozusagen auf. Es gibt zwei Weisen, auf welche Blitzer zustande kommen können: beim Drucken und im Weiterverarbeitungsprozess.
Blitzer beim Drucken

Es gibt Blitzer, die im Laufe des Druckvorgangs entstehen. Sie treten ausschließlich im Mehrfarbendruck auf, da hier der Auftrag der verschiedenen Farben in mehreren Durchgängen erfolgt. Dabei kann es zu weißen beziehungsweise unbedruckten Flächen zwischen nebeneinanderliegenden Elementen mit unterschiedlichen Farben kommen. Grund für diese meist weißen Zwischenräume ist eine Verschiebung der Druckform auch wenn diese noch so minimal ist. Im Siebdruck kann sich beispielsweise die Position des Siebes in den verschiedenen Druckdurchgängen ändern. Im Offsetdruck ist es möglich, dass die Druckplatten nicht passgenau sind. Diese geringen Abweichungen sind auf die extreme Geschwindigkeit und die Rotation der Druckmaschinen zurückzuführen.
Um Blitzer im Druckvorgang zu vermeiden, hilft das Überfüllen beziehungsweise Unterfüllen (sogenanntes Trapping) der Farben, wenn zum Beispiel Grafikerinnen oder Grafiker die Druckdaten in der Druckvorstufe erstellen. Beim Digitaldruck geschieht das Auftragen aller Druckfarben hauptsächlich zeitgleich. Deshalb können sich bei diesen Verfahren keine Blitzer im Druck ergeben. Zudem dienen manche Druckmarken der Vorbeugung von Blitzern.
Blitzer in der Weiterverarbeitung

Blitzer treten außerdem in der Weiterverarbeitung auf, genauer gesagt beim Schneiden von Papier oder einem anderen Bedruckstoff. Wenn die Druckdaten des Druckprodukts nur bis zum Endformat angelegt sind und das Zuschneiden des Papierbogens nicht exakt auf der Kante erfolgt, auf welcher das Motiv endet, ist am Rand die Bedruckstofffarbe zu sehen. Blitzer können schnell entstehen: Wenn Druckprodukte zugeschnitten werden, sind minimale Abweichungen durchaus üblich. Dies hat verarbeitungstechnische Gründe.
Abhilfe schafft es, zuvor im Layoutprogramm einen Beschnitt beziehungsweise Anschnitt anzulegen, der über den Rand des Druckmotivs (das Endformat) hinausragt. Je nach Produkt beträgt dieser in der Regel zwei bis fünf Millimeter. Dieser überstehende Rand gilt als randabfallendes Objekt und wird in der Weiterverarbeitung abgeschnitten. Geringfügige Abstände zwischen festgelegtem Endformat und durchgeführtem Schnitt des Druckprodukts fallen somit nicht ins Auge, da die über das Endformat hinausragende Fläche ebenfalls bedruckt ist.