Was bedeutet Opazität?
- Allgemein bezeichnet Opazität eine Undurchsichtigkeit und gilt als Gegenteil von Transparenz.
- Im Druckbereich beschreibt sie u. a., wie lichtundurchlässig ein Papier/Karton ist – es gibt verschiedene Opazitätsgrade.
- Zum Beispiel bei Plakaten im Außeneinsatz ist eine hohe Papieropazität wichtig.
- Im Druckwesen kommt Opazität auch bei Druckfarben vor – beeinflussender Faktor ist z. B. die Deckkraft eines Pigments.
Der Begriff Opazität hat seine Herkunft im lateinischen Wort „opacitas“, welches zu Deutsch „Beschattung, Schatten“ heißt und erste Schlüsse auf seine Bedeutung ziehen lässt. Im Allgemeinen beschreibt Opazität eine fehlende/nicht vorhandene Durchsichtigkeit, Durchlässigkeit beziehungsweise ein fehlendes Durchscheinen. Es handelt sich bei Opazität also um den Gegenbegriff zu Transparenz. Das dazugehörige Adjektiv opak ist laut Duden auf „opacus“ (lat.) zurückzuführen – ein opakes Glas ist dementsprechend ein undurchsichtiges, lichtundurchlässiges Glas.
Verwendung findet die Bezeichnung Opazität hauptsächlich in der Optik im Kontext von Materialien, sie kommt jedoch auch in der Medizin oder in der Philosophie vor. Ist in der Medizin von Opazität die Rede, handelt es sich um eine undurchsichtige Beschaffenheit beziehungsweise eine Trübung – beispielsweise der Hornhaut. Im philosophischen Kontext ist damit ein undurchdringlicher Sachverhalt oder sprachlicher Inhalt gemeint.
Was ist Opazität bei Papier?
Häufig tritt Opazität im Zusammenhang mit Papier im Druckwesen und in der Papierproduktion auf. Der Begriff beschreibt, wie lichtundurchlässig beziehungsweise undurchsichtig das Papier ist. Diese Eigenschaft wird auch Papieropazität genannt. Opazität kann sich ebenfalls auf Kartonagen beziehen. Ein Papier oder Karton ist opak beziehungsweise besitzt eine hohe Opazität, wenn es oder er blickdicht und somit lichtundurchlässig ist. Papiere mit geringer Grammatur lassen üblicherweise mehr Licht hindurch, verfügen also über eine geringe Opazität.
Bei der Papierherstellung kann eine höhere Opazität zum Beispiel durch mehr anorganische Füllstoffe wie Kaolin zwischen den Papierfasern erzielt werden. Auch ein höherer Holzanteil trägt zu einem höheren Grad der Opazität bei. Weitere Faktoren, die die Lichtundurchlässigkeit beeinflussen können, sind Farbigkeit, Volumen und eine Beschichtung der Oberfläche. Die Herstellung von opakem Papier ist dementsprechend aufwendiger und deshalb kostspieliger.
Zusammenhang von Opazität und Transmission
Als Gegenteil der Opazität eines Papiers gilt dessen Transparenz beziehungsweise Transmission. Folglich bezeichnet der Transmissionsgrad eines Papiers, wie viel Licht es hindurchlässt oder aufnimmt. Physikalisch betrachtet stellt die Opazität den Kehrwert der Transmission dar: Ist der Transmissionsgrad eines Materials hoch, weist dieses im Umkehrschluss einen geringen Opazitätswert auf. Im Offsetdruck und in anderen Hauptdruckverfahren spielt die Lichtundurchlässigkeit von Druckpapieren eine zentralere Rolle als die Lichtdurchlässigkeit, weshalb hier überwiegend der Wert der Opazität angegeben wird. Die Angabe des Opazitätswerts erfolgt gewöhnlich seitens des Herstellers.
Wichtigkeit, Beispiele und Stufen der Opazität bei Papier
Verschiedene Papiere besitzen einen unterschiedlichen Opazitätswert. Farbloses Transparentpapier, auch als Butterbrotpapier bekannt, weist zum Beispiel eine geringe Opazität auf. Für eine bessere Einordnung ist der Opazitätswert von beidseitig bedrucktem Papier in drei Stufen unterteilt:
- Mindestwert: 80 %
- mittelmäßiger Wert: 92–96 %
- maximaler Wert: 97–100 % (100 % = absolute Opazität)

Online-Druckereien schlagen in der Regel die passenden Papiere inklusive Opazitätsgrad vor, als Kundin oder Kunde können Sie diesen meist nicht selbst wählen. Bei einem beidseitigen Druck ist eine hohe Opazität wichtig. Hier gilt: je höher die Opazität, desto weniger scheint der Aufdruck der einen Seite auf der anderen Seite hindurch. Das Hindurchscheinen geht zulasten der Lesbarkeit und Ästhetik des Druckerzeugnisses. Daher ist bei beidseitig bedruckten Druckprodukten ein Wert von mindestens 80 % zu empfehlen – beispielsweise bei Weihnachtskarten oder Briefen. Allgemein sorgt eine hohe Papieropazität dafür, dass der Grauwert auf dem bedruckten Produkt so zur Geltung kommt, wie er im Layout angelegt wurde. Vor allem Pastellfarben erscheinen bei stark opakem Papier wie beabsichtigt und werden nicht durch durchscheinende Grafikelemente der Rückseite beeinflusst.
Eine hohe Opazität ist ebenfalls wichtig, wenn Sie Affichenpapiere oder Plakate drucken und für den Außeneinsatz verwenden. Sie verhindert, dass das überklebte Plakat oder Papier hindurchscheint. Im Gegenteil dazu zeichnen sich City-Light-Poster durch eine geringe Opazität aus, denn hier ist eine hohe Transparenz erwünscht, sodass künstliches Licht die Poster besser durchleuchten kann.
Opazität bei Druckfarben
Auch bei Druckfarben spielt Opazität eine wichtige Rolle. Hat eine Farbe eine hohe Opazität beziehungsweise Deckkraft, scheint nur wenig bis gar kein Licht durch die Farbe hindurch. Parameter wie die Art und Konzentration des Pigments beeinflussen die Opazität einer Farbe: Durch Pigmente mit einer höheren Deckkraft entstehen im Regelfall Farben mit einer höheren Opazität. Ein Schwarz mit einer höheren Pigmentierung sorgt im Druck für eine bessere Abdeckung auf weißem Papier als ein Schwarz mit einer niedrigeren Pigmentierung. Ebenfalls Auswirkungen auf die Farbopazität haben Art und Schichtdicke des Untergrunds, auf welchen die Farbe aufgetragen wird. Die Opazität von Druckfarben selbst ist entscheidend beim Druck. Im Siebdruck sind die Farben nahezu 100 % opak, weshalb bei diesem Verfahren nur durch Rasterung Mischfarben erzeugt werden können. Im Offsetdruck, der ebenfalls mit Rastern arbeitet, entsteht ein Teil der Farben hingegen auch, weil die Druckfarbe gering opak ist.