Grauwert kurz erklärt
- Als Grauwert bezeichnet man den Helligkeitswert eines Textes (Typografie) oder eines Bildes bzw. Pixels (Bildverarbeitung).
- Faktoren in Typografie u. a. Schriftart und -größe; in Bildverarbeitung Grauwertregulierung abhängig von Farbmodell.
Sowohl in der Typografie als auch im Grafikdesign gibt der Grauwert die scheinbare Helligkeit eines Objektes an. Er zeigt also auf, wie hell oder dunkel ein Objekt für das menschliche Auge in Erscheinung tritt und stellt somit einen subjektiven Sinneseindruck dar. Bei dem Objekt kann es sich um einen Text (Typografie) oder um ein Bild beziehungsweise einen einzelnen Bildpunkt (Bildverarbeitung) handeln. Der Helligkeitseindruck setzt sich aus dem Verhältnis von bedruckter und unbedruckter Fläche, beschriebener und unbeschriebener Fläche beziehungsweise von Weiß und Schwarz sowie Farbe und Nicht-Farbe zusammen.
Grauwert in der Typografie (Schrift)
Wie wichtig ist der Grauwert in der Typografie – sprich bei Schrift beziehungsweise Text? Der Wert spielt eine zentrale Rolle, wenn Sie umfangreiche und informative Texte beispielsweise in einem Flyer, in Büchern oder Zeitschriften drucken. Ein optimaler und gleichmäßiger Grauwert wirkt sich positiv auf die Optik des Textes aus und sorgt für eine bessere Lesbarkeit. Es gilt: Je dunkler und dichter (also höher) der Grauwert, desto schwieriger und unangenehmer ist ein Text lesbar. Ein zu heller Grauwert kann ebenfalls zu einem unangenehmen Leseerlebnis führen – beispielsweise, wenn der Zeilenabstand zu groß ist und die einzelnen Zeilen dadurch etwas verloren wirken. Die Abbildung veranschaulicht zwei Texte mit verschiedenen Grauwerten, welche die Balken visualisieren: Der linke Text hat einen niedrigeren Grauwert und geht eher mit einer angenehmeren Lesbarkeit einher als der dunklere rechte Text. Die beiden Textblöcke unterscheiden sich hinsichtlich des Schriftschnitts, zum Beispiel bezüglich der Schriftstärke (Fettung).
Sind alle Kriterien, die in der Typografie Einfluss auf den Grauwert nehmen, aufeinander abgestimmt, entsteht ein optimaler Wert. Diese Kriterien sind zum Beispiel:
- Schriftart
- Schriftgröße
- Strichstärke
- Zeilenabstand
- Zeilenlänge
- Laufweite (Definition: Leerraum zwischen den Buchstaben)
- Umbruch
- Bedruckstoffe (zum Beispiel Opazität und Farbe des Papiers)
- Druckfarben (unter anderem die Farbopazität, das Verhalten beim Wegschlagen sowie das Farbsystem)
Grauwert in der Bildverarbeitung
In der Gestaltung und Farbenlehre beschreibt der Grauwert die Helligkeit beziehungsweise Intensität eines Pixels. Grauwerte können in verschiedenen Designs – in Bildern, Layouts oder Illustrationen – Tiefe, Textur, Kontrast und Schattierungen entstehen lassen. Zudem können sie als Verlaufsfüllung dienen, ermöglichen also Farbverläufe. Sind die Grauwerte der einzelnen Elemente fein abgestimmt, trägt das zu einer höheren Ästhetik und Funktionalität des Designs bei.
Je nach Farbmodell können Grauwerte unterschiedliche Eigenarten annehmen. Im CMYK-Farbmodell mit subtraktiver Farbmischung wird der Grauwert über den Anteil von K (Key = Schwarz) reguliert; die Werte für C, M und Y bleiben jeweils unverändert. Im auf der additiven Farbmischung basierenden Farbmodell RGB kommt es zu einem Grauwert, wenn der Anteil von Rot, Grün und Blau gleich ist. Beträgt der Anteil von R, G und B jeweils 0, entsteht Schwarz. Sind alle Anteile zu 100 % enthalten (in Dezimalschreibweise 255, als Hex-Farbcode #FFFF oder #FFFFFF), ergibt sich Weiß. Alle Werte dazwischen sind Grauwerte.