Moiré-Effekt einfach erklärt
- Moiré-Effekt als optisches Phänomen, das entsteht, wenn sich zwei regelmäßige Muster oder Gitter unerwünscht überlagern.
- Diese Überlagerung erzeugt ein neues Muster mit neuen Strukturen, die in keinem der einzelnen Muster zu sehen sind.
- Der visuelle Effekt kommt bei allen bilderzeugenden Rasterverfahren vor – zum Beispiel im Druck oder beim Fotografieren.
- Moiré kann im Druck bei verschiedenen Verfahren auftreten, u. a. beim Mehrfarben-Rasterdruck im Offset- und Siebdruck.
- Mithilfe von frequenzmodulierten Rastern (FM-Rastern) können Sie eine Rasterüberlagerung im Druck vermeiden.
Der Moiré-Effekt ist ein optisches Phänomen, bei dem sich zwei regelmäßige Muster oder Gitter ungleichmäßig überlagern und ein neues, unerwünschtes Muster entsteht. Der Begriff „Moiré“ kommt aus dem Französischen und leitet sich von „moirer“ ab. Im Deutschen bedeutet es „moirieren“ und „marmorieren“ und lässt auf die Marmorierung der beim Moiré-Effekt entstehenden Bildirritation schließen.
Wie entsteht der Moiré-Effekt?

Der Moiré-Effekt entsteht, wenn sich zwei regelmäßige Raster, Punkt- oder Linienmuster störend überlagern. Dies passiert beispielsweise, wenn man zwei Gitter mit leicht unterschiedlichen Winkeln oder Abständen übereinanderlegt, also etwa beim Druck eines Bildes eine falsche Rasterwinkelung wählt. Die übereinandergelegten feinen Raster oder Muster ergeben ein neues Muster, welches eher grob und unruhig wirkt. Das Faszinierende daran ist, dass dieses neue Muster besondere Strukturen aufweist, die in keinem der einzelnen Raster enthalten sind. Das menschliche Auge fügt hier also visuell etwas hinzu. Dieser Effekt ist mit einer optischen Täuschung zu vergleichen. Ändert man die Überlagerung der Raster, variieren auch die besonderen Strukturen im neuen Muster.
Moiré im Druck
Im Druckwesen ist der Moiré-Effekt ein bekannter Fehler, der zu Makulaturen führen kann. Der unerwünschte Effekt kann bei verschiedenen Druckverfahren auftreten – insbesondere beim Mehrfarben-Rasterdruck im Offset-, Flexo- und Siebdruck. Im Vierfarbdruck mit CMYK hat jede Druckfarbe ein eigenes bestimmtes Raster mit einem anderen Winkel. Zu Moiré kann es kommen, wenn sich die verschiedenen Druckraster in einem unpassenden Winkelverhältnis überlagern. Beim Ausdrucken von Bildern kommen Moiré-Muster auch vor, wenn das Bild selbst ein Motiv mit feinem Muster zeigt – solche Motive sind beispielsweise ein gestreiftes oder kariertes Hemd, eine fein strukturierte Gardine oder Tapete oder eine Rolltreppe. Folglich entsteht beim Drucken solcher gerasterten Bilder eine Wechselwirkung zwischen dem Raster des Bildmotivs und dem Raster des genutzten Druckers, das durch die jeweilige Auflösung des Druckers vorgegeben ist.
Moiré-Effekt im Druck vermeiden
Verzichten Sie auf sich wiederholende Rastermuster oder wählen Sie unterschiedliche und passende Rasterwinkel beziehungsweise Rasterfrequenzen, um beim Druck eine Rasterüberlagerung zu vermeiden. Möchten Sie feine Motive ohne Moiré drucken, ist das mit einem sogenannten frequenzmodulierten Raster (FM-Raster) möglich. Bei einem FM-Raster sind die Rasterpunkte deutlich kleiner und dichter angeordnet als beim amplitudenmodulierten Raster (AM-Raster). Dadurch minimiert sich die Option einer Überlagerung. Sollten trotzdem neue Bildpunkte hinzukommen, berühren sich diese aufgrund der verstärkten Dichte beziehungsweise Flächendeckung gegenseitig und gehen sozusagen ineinander über. Das hat ruhigere Farbverläufe und eine höhere Detailtreue zur Folge.
Bei WIRmachenDRUCK wird mit einer festen Druckvorgabe gedruckt. Unsere Kundinnen oder Kunden laden ihre fertigen Druckdaten hoch und müssen bezüglich eines möglichen Moiré-Effekts also nichts beachten.
Weitere Beispiele von Moiré

Ein Moiré kann an vielen Stellen auftreten, wo sich regelmäßige Muster oder Gitter überlagern. Weitere Beispiele sind die Verwendung von Gitterstrukturen in der Architektur oder das Fotografieren von Bildschirmen oder karierten Hemden. Dem Moiré-Effekt beugen Sie schon von Beginn an vor, wenn Sie bei der Wahl des Motivs wiederholende Muster wie karierte T-Shirts oder gestreifte Gardinen umgehen.