Was sind Druckraster?
Druckmaschinen drucken entweder Farbe oder keine Farbe, was lediglich bedruckte oder nicht bedruckte Stellen zur Folge hat. Um auch Farbverläufe und Halbtöne in Bildern und Co darstellen zu können, bedient sich die Drucktechnik sogenannter Druckraster. Diese sind manchmal auffälliger und manchmal weniger auffällig auf dem Endprodukt sichtbar – in Zeitungen sind sie Ihnen mit Sicherheit schon begegnet: Die Bilder scheinen dort aus einzelnen Pünktchen zu bestehen. Tatsächlich werden alle Bilder, Farbverläufe und Helligkeitsunterschiede im Rasterdruck durch kleine Punkte, in den meisten Fällen aus den Farben CMYK, erzeugt – die Rasterpunkte. Sie sind in einer festen Gitterstruktur, dem Druckraster, angeordnet. Die Gitterstruktur der Rasterpunkte ermöglicht, dass die Farbpigmentierung an einigen Stellen stärker oder eben weniger stark ist. Je nach Methode werden entweder die Größen der einzelnen Punkte oder die Anzahl der Punkte angepasst. Die einzelnen Pünktchen sind in beiden Fällen sehr klein, weshalb das Raster im Normalfall nicht auffällt. Unsere Augen sehen nur, was sie sehen sollen: einen Farbverlauf, ein Bild oder Helligkeitsunterschiede. Die Farbgebung des Druckes entsteht dabei im Auge des Betrachters, welches die Grundfarben CMYK zu den entstehenden Mischfarben zusammensetzt.
Auch wenn der Begriff Rasterpunkt eine runde Form suggeriert, ist das nicht zwangsläufig der Fall. Ein Rasterpunkt kann auch die Form eines Quadrates, einer Ellipse oder einer Raute haben. Die sogenannte Rasterweite gibt beim Rasterdruck an, wie viele Rasterpunkte innerhalb einer Längeneinheit existieren. Je höher die Zahl der Rasterweite, desto feiner ist das Raster und desto detailreicher das Bild.
Bei einem mehrfarbigen Rasterdruck – z. B. einem Vierfarbdruck – werden die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Black übereinander gedruckt und die Rasterpunkte jeder Farbe erhalten einen anderen Rasterwinkel. Hierbei wird der Winkel des jeweiligen Druckrasters, in dem sich die Rasterpunkte befinden, unterschiedlich ausgerichtet. Durch die Ausrichtung in verschiedenen Winkeln wird ein Moiré-Effekt vermieden, bei dem unerwünschte Überlagerungen entstehen. Gängige Rasterwinkel beim vierfarbigen Offsetdruck sind gemäß DIN 16 547 beispielsweise Gelb = 0°, Cyan = 15°, Schwarz = 45°, Magenta = 75° oder Gelb = 0°, Cyan = 75°, Schwarz = 135°, Magenta = 15°.