Was heißt Computer-to-Plate?
- Computer-to-Plate (CTP) oder die digitale Druckplattenbelichtung (DDP) ist ein direktes Bebilderungsverfahren.
- Die Technik arbeitet mit Laser, einem Belichter und erfolgt ohne Zwischenträger. Sie wird im Offsetdruck verwendet.
- Vorteile von CTP sind unter anderem geringe Kosten. Zudem ist die Druckqualität besonders hoch.
Was bedeutet Computer-to-Plate?
Der Begriff Computer-to-Plate, abgekürzt CTP, beschreibt im Druckgewerbe ein Bebilderungsverfahren in der Druckvorstufe. Auf Deutsch bedeutet er „digitale Druckplattenbelichtung“, kurz DDP. Bei diesem Verfahren erfolgt die Bebilderung von Druckplatten direkt vom Computer aus, in einem sogenannten Plattenbelichter. Für die direkte Bebilderung überträgt der Computer digitale Daten an die Druckplatte, er benötigt also keinen filmischen Zwischenträger. Letzteres ist bei der konventionellen Filmbelichtungstechnik Computer-to-Film (CTF) der Fall. Bei CTF belichtete ein Filmbelichter digitale Daten per Laser auf Film. Die nicht belichteten Stellen wurden in einem Entwicklerbad mit Chemie transparent, die belichteten Stellen wurden undurchsichtig schwarz. CTF findet heutzutage kaum noch Anwendung. Das Computer-to-Plate-Verfahren kommt oft im Offsetdruck zum Einsatz, beispielsweise bei Broschüren oder beim Verpackungen Bedrucken.
Wie funktioniert CTP?
- Bei Computer-to-Plate sendet der Computer zunächst die digitalen Druckdaten an den Plattenbelichter.
- Dann belichtet ein Laser die Platte, wobei eine genaue Übertragung der Bildinformationen auf die Platte erfolgt.
- Im Anschluss findet die Entwicklung der Druckplatte statt. Hierbei wird das zuvor latente Bild aktiviert und die zu druckenden Bereiche der Platte werden fixiert: Bei Negativplatten wäscht das Entwicklerbad die Plattenbereiche aus, auf die der Laser zuvor traf. Bei Positivplatten ist es umgekehrt – hier werden die nicht vom Laser getroffenen Bereiche ausgewaschen. Beide Vorgänge belichten die zu druckenden Bereiche lipophil, sodass daran die ölige Druckfarbe haften bleibt. Die anderen Bereiche sind lipophil und stoßen die Druckfarbe ab.
- Sobald die Druckplatte entwickelt ist, können die Produktionsmitarbeitenden sie in die Druckmaschine einspannen und für den Druck nutzen.
Die Plattenentwicklung im Entwicklerbad ist auch bei CTP ein chemischer Prozess. Vermehrt finden seit mehreren Jahren jedoch sogenannte prozesslose Druckplatten Verwendung. Sie kommen ohne Chemie aus, was einen großen Vorteil hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit mit sich bringt. Allgemein gibt es verschiedene CTP-Systeme: Außentrommel-Systeme, Innentrommel-Systeme und Flachbett-Systeme. Alle CTP-Systeme unterscheiden sich darin, wie sich der Laser bewegt und wie er die Druckplatte belichtet.
Unabhängig vom System kommt heutzutage bei der digitalen Druckdatenbelichtung meist das Datenformat TIFF-G4 zum Einsatz. In der Regel sendet der Computer ein PDF zum Rastergrafikprozessor (RIP). Dieser rastert das PDF und wandelt es in verschiedene TIFF-Dateien um – pro Druckfarbe ergibt sich eine TIFF-Datei. Anschließend sendet er die TIFF-Daten an den Plattenbelichter.
Vorteile der digitalen Druckplattenbelichtung
Die digitale Druckplattenbelichtung bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen fallen bei dieser direkten Technik ohne Zwischenträger deutlich geringere Kosten für die Montage sowie das Material an als beim älteren indirekten Verfahren. Zum anderen entstehen mit direkt bebilderten Platten hochwertigere Druckergebnisse. Diese Qualität ist auf eine höhere Randschärfe der Rasterpunkte aufgrund des direkten Verfahrens sowie auf die Verwendung von feineren Rasterweiten zurückzuführen. Ein weiterer Vorteil von Computer-to-Plate ist, dass die Druckplatte weniger mechanischen Einflüssen ausgesetzt ist. So werden Fehlerquellen wie Staub, Kratzer und Fehlbelichtungen reduziert.