Was ist Akzidenzdruck?
- Die Bezeichnung Akzidenzdruck bezieht sich auf den Druck von Gelegenheitsdrucksachen v. a. in kleinen Auflagen.
- Beispiele: Broschüren & Anzeigen; Akzidenzen wurden früher von Akzidenzschriftsetzenden in Akzidenzdruckereien hergestellt.
- Heute liegt die Erstellung vorrangig bei Werbeagenturen, Mediengestaltenden oder Grafikdesignerinnen und -designern.
Akzidenzdruck Definition
Der Begriff Akzidenzdruck stammt aus dem Druckwesen und bezeichnet den Druck von verschiedenen Gelegenheitsdruckerzeugnissen vor allem in kleinen Auflagen. Solche Druckerzeugnisse sind auch bekannt als Akzidenzen, aus dem Lateinischen von „accidentia“ herrührend, zu Deutsch „Zufall“. Zu gelegentlichen Druckarbeiten zählen unter anderem Prospekte, Visitenkarten, Einladungen oder Briefe. Wenn Sie Broschüren drucken oder Speisekarten drucken lassen, gelten die Druckprodukte ebenfalls als Akzidenzen. Weitere Beispiele sind bedruckte Eintrittskarten, Anzeigen oder nichtamtliche Formulare.
Ein typisches Merkmal von Akzidenzdrucksachen ist, dass sie nicht zum Buchdruck oder Zeitungsdruck gehören und keine Verlagsprodukte darstellen. Oft handelt es sich dabei um Werbebeilagen, die in Produkten wie Zeitungen oder Zeitschriften zu finden sind. Daher sind diese Beilagen auch als Akzidenzbeilagen bekannt. Oftmals sind sie im Flattersatz angeordnet.
Akzidenzdruck früher und heute
Der Akzidenzdruck findet seit dem frühen 19. Jahrhundert im Druckgewerbe Anwendung. Zunächst galten Akzidenzdrucke für Zeitungsdruckereien und Verlagsdruckereien neben regelmäßigen Aufträgen (Periodika) als zusätzliche Einnahmequelle. Durch den technischen Fortschritt und ein zunehmendes Volumen an Geschäftsdrucksachen löste sich der Akzidenzdruck etwa Ende der 1980er-Jahre vom klassischen Buchdruck- und Zeitungsdruckgeschäft ab. Zur Zeit des Bleisatzes kümmerten sich sogenannte Akzidenzschriftsetzende in Akzidenzdruckereien um die Herstellung von Akzidenzen. Sie nutzten dafür spezielle Akzidenzschriften.
Heutzutage erstellen überwiegend Werbeagenturen, Mediengestaltende sowie Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner Akzidenzen. Der Großteil der Verlage führt keinen Akzidenzdruck mehr aus; Akzidenzdruckereien sind also nicht weiter Bestandteil der meisten Buch- und Zeitungsdruckereien. Diese fokussieren sich vielmehr auf ihr Kerngeschäft. Die Produktion von Akzidenzdrucken kann sowohl im Digitaldruck als auch im Offsetdruck erfolgen.