Tertiärfarben einfach erklärt
- Tertiärfarben entstehen durch die Mischung einer Primärfarbe mit einer benachbarten Sekundärfarbe.
- Sie liegen im äußeren Ring des Farbkreises zwischen Primär- und Sekundärfarben und schaffen harmonische Übergänge.
- Durch das Mischverhältnis lässt sich der Farbton gezielt steuern – von gedeckt bis leuchtend.
- Tertiärfarben werden in Kunst, Grafikdesign und Mode eingesetzt, um Farben gezielt und ausgewogen zu kombinieren.
- Nutzen Sie das Zusammenspiel von Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben, um harmonische Designs gezielt zu gestalten.
Was sind Tertiärfarben?

Tertiärfarben bilden in der Farbenlehre nach Itten die dritte Farbstufe nach Primär- und Sekundärfarben. Sie entstehen durch die Mischung einer Primärfarbe mit einer benachbarten Sekundärfarbe auf dem Farbkreis nach Itten. Durch diese Mischung entstehen vielfältige Farbtöne, die sich für feine Nuancen in der Gestaltung eignen.
Um den Unterschied klarzumachen: Primärfarben, Sekundärfarben und Tertiärfarben bauen aufeinander auf. Die drei Primärfarben, auch Grundfarben genannt (Rot, Blau und Gelb), lassen sich nicht durch andere Farben mischen. Sie bilden daher die Grundlage des Farbkreises. Werden zwei Primärfarben kombiniert, entstehen die Sekundärfarben Orange, Grün oder Violett. Tertiärfarben entstehen durch das Mischen einer Primärfarbe mit einer angrenzenden Sekundärfarbe, beispielsweise Gelb mit Orange oder Blau mit Grün.
Die Tertiärfarben werden im Farbkreis nach Itten im äußeren Ring zwischen den Primär- und Sekundärfarben angeordnet. In der Praxis greifen Designerinnen, Designer und Kunstschaffende auf diesen erweiterten äußeren Farbkreis zurück, um ausgewogene Farbpaletten zu erstellen und ihren gestalterischen Projekten mehr Farbvielfalt und Tiefe zu verleihen.
Beispiele und Benennungen von Tertiärfarben
Der Name einer Tertiärfarbe setzt sich aus den beiden Ausgangsfarben zusammen, zum Beispiel Gelborange oder Blaugrün. Das hilft Ihnen, die Zusammensetzung direkt zu erkennen und den Ton gezielt für Ihre Gestaltung auszuwählen.
Konkrete Tertiärfarben sind:
- Gelb + Orange = Gelborange
- Rot + Orange = Rotorange
- Blau + Grün = Blaugrün
- Rot + Violett = Rotviolett
- Blau + Violett = Blauviolett
- Gelb + Grün = Gelbgrün
Beim Mischen von Tertiärfarben beeinflussen vor allem das Verhältnis der Farben und – je nach Maltechnik – auch die Reihenfolge den endgültigen Farbton und seine Wirkung. Je nachdem, welche Farbe dominiert, kann der Ton wärmer, kühler, heller oder gedeckter erscheinen. So wirkt etwa ein Gelborange meist warm und weich, während ein Blauviolett eher kühl wahrgenommen wird. Die genaue Wirkung hängt jedoch stark vom Kontext, der Sättigung und dem Einsatzbereich ab.
Tertiärfarben im Farbkreis: Itten vs. Küppers
Im Farbkreis nach Itten entstehen Tertiärfarben durch das Mischen einer Primärfarbe mit einer angrenzenden Sekundärfarbe. Itten ordnet diese Farbtöne im äußeren Ring seines Farbkreises an, genau zwischen den beiden Farben, aus denen sie gemischt wurden. So können Kunstschaffende auf einen Blick nachvollziehen, wie die Farben zueinander in Beziehung stehen. Das Modell ist besonders in Kunst und Gestaltung verbreitet, da es den Umgang mit Farbharmonien anschaulich und praxisnah darstellt.
Im Gegensatz zum künstlerischen Farbkreis nach Itten basiert das Farbmodell von Küppers auf einer systematischen Ordnung des Farbspektrums. Es definiert sechs bunte Grundfarben und stellt diese in einem Farb-Sechseck jeweils in den Ecken dar. Die unbunten Farben Weiß, Schwarz und Grau finden in dem Modell ebenfalls Berücksichtigung. Mischfarben, die aus zwei Grundfarben entstehen, gelten als Sekundärfarben. Tertiärfarben entstehen durch die Mischung einer bunten Farbe (Grund- oder Sekundärfarbe) mit einer unbunten Farbe (Weiß, Schwarz oder Grau).
Anwendung von Tertiärfarben

Tertiärfarben spielen im Grafikdesign, in der Malerei und in der Mode eine wichtige Rolle. Sie bieten eine breite Palette an Farbabstufungen, die je nach Zusammensetzung als harmonisch, gedeckt oder lebendig wahrgenommen werden. Insbesondere im Druckbereich helfen Tertiärfarben dabei, beispielsweise Flyer oder Broschüren professionell und modern zu gestalten.
Da Primärfarben, Sekundärfarben und Tertiärfarben im erweiterten Farbkreis miteinander in Beziehung stehen, können Sie Farbharmonien leicht herstellen, indem Sie Tertiärfarben mit passenden Primär- oder Sekundärfarben kombinieren.
- Mit Primärfarben: Setzen Sie kräftige Akzente, beispielsweise Gelborange (tertiär) mit Blau (primär) für einen modernen Kontrast.
- Mit Sekundärfarben: Erzeugen Sie weiche Übergänge, beispielsweise Blaugrün (tertiär) mit Grün (sekundär).
- Mit neutralen Farben: Kombinieren Sie Tertiärfarben mit Schwarz, Grau oder Weiß, um eine ruhige, edle Optik zu erzielen.
Wer den Farbkreis der Tertiärfarben versteht und gezielt einsetzt, gestaltet ästhetisch ansprechende Designs sowie visuelle Highlights, die ins Auge fallen. Mit einem durchdachten Farbkonzept erzielen Sie somit individuelle und stimmige Ergebnisse.