Nuten in der Papiertechnik
- Nuten gilt als zerspanendes Verfahren, das mittels Werkzeug einen Materialspan herausschneidet.
- Genutetes Papier bzw. genuteter Karton ist flexibler und verhindert Materialbeschädigungen wie einen Faserbruch.
- Das Nuten dient dem Zweck, Material anschließend (besser) weiterverarbeiten zu können und es u. a. zu falzen.

Nuten Definition
Der Begriff Nuten beschreibt sowohl in der Fertigungstechnik als auch in der Papiertechnik einen Vorgang, der eine Vertiefung entstehen lässt. In der Fertigungstechnik sind damit längliche Vertiefungen in Werkstoffen gemeint, die unter anderem mit einer Fräse hergestellt werden. Die Fräse trägt Material von einem Werkstück, beispielsweise aus Metall oder Holz, zerspanend ab. Ähnlich verhält es sich beim Nuten von Papier und Karton, denn dabei handelt es sich ebenfalls um eine zerspanende Verfahrensweise. Auch hier trägt ein Zerspanungswerkzeug das Material, in dem Fall Papier beziehungsweise Karton, minimal ab – man schneidet mit dem Werkzeug also einen rechteckigen oder keilförmigen Materialspan aus dem Papier/Karton heraus.
Wie das Rillen verfolgt das Nuten in der Papiertechnik das Ziel, das Material im Anschluss (besser) weiterverarbeiten zu können. Genutetes Material ist also flexibler, wodurch es je nach Beschaffenheit des Papiers beziehungsweise Kartons erst möglich oder einfacher ist, den Bogen im Anschluss zu knicken. Auch das Falzen fällt dank dieses Verfahrens deutlich leichter – außerdem entsteht dadurch ein verbessertes und präziseres Falzbild. Vorheriges Nuten verhindert, dass Fasern des Papiers oder Kartons an einer gefalzten Linie brechen. Welche Stellen des Produkts beim Nuten zu bearbeiten sind, können sogenannte Falzmarken – eine bestimmte Art von Druckmarken – andeuten.
Unterschied Nuten und Rillen
Oftmals werden Nuten und Rillen bedeutungsgleich verwendet, das ist jedoch falsch. Zwar beschreiben beide Begriffe Prozesse in der Papierweiterverarbeitung, die durch eine Materialschwächung das Falten und Falzen erleichtern, allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied in der Ausführung. Beim Rillen findet eine Umformung des Materials statt. Das heißt, das Material erhält auf der einen Seite eine linienförmige Vertiefung, welche auf der Rückseite als Erhöhung hervortritt. Das Nuten hingegen stellt keine umformende Technik dar, sondern eine zerspanende – es trägt Papier beziehungsweise Karton an der Nut ab und entfernt somit Material. An der genuteten Stelle wird mit dem Material bereits gedruckte Farbe herausgeschnitten. Aus diesem Grund greift man bei Druckprodukten hauptsächlich auf das Rillen zurück, welches die bedruckte Oberfläche nicht beschädigt – so zum Beispiel, wenn Sie Klappkarten oder Flyer drucken. Genutet werden Produkte mit hohen Grammaturen wie Verpackungen aus Pappe.