Was ist ein Nadeldrucker?
- Der Nadeldruck, auch Matrixdruck, gilt als zeichenorientierte Drucktechnik mit Nadeln, Druckkopf und Farbband.
- Das Druckmotiv entsteht durch mechanische Anschläge. Der Nadeldrucker gehört deshalb zu den Impact-Druckern.
- Vorteile: u. a. das Drucken mit Durchschlägen, eine hohe Lebensdauer, Bedrucken jedes Papiers ist möglich
- Heutige Anwendungsgebiete sind zum Beispiel Firmen, Arztpraxen, Banken, Parkautomaten und Kaufhauskassen.
Funktionsweise des Nadeldruckers
Ein Nadeldrucker, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Matrixdrucker bezeichnet, ist ein Druckgerät, welches einzelne Punkte auf das zu bedruckende Medium bringt. Dies geschieht mittels Nadeln, Druckkopf und Farbband. Bei dem Vorgang schießen Nadeln aus dem Druckkopf gegen ein Farbband und schlagen auf das Papier. Anders als bei anderen Technologien wie dem Digitaldruck wird das Druckmedium beim Nadeldruck also mechanisch durch Anschläge belastet. Daher zählt der Nadeldrucker zu den Impact-Druckern.
Beim Nadeldruck als zeichenorientiertes Druckverfahren setzt sich aus den zahlreichen einzelnen Druckpunkten letztendlich ein gedrucktes Zeichen zusammen, etwa ein Buchstabe. Es gibt Matrixdrucker mit 7 bis 48 Nadeln; ein Drucker mit 24 Nadeln kann technisch eine Druckauflösung von 360 dpi erreichen. Die Geschwindigkeit beziehungsweise Leistung eines Nadeldruckers misst man in cps (characters per second). Damit ist die maximale Zeichenanzahl pro Sekunde gemeint. Etwa 1000 cps gelten als guter Wert.
Können Nadeldrucker farbig drucken?
Nadeldrucker können Texte und Grafiken drucken und das je nach Druckertyp monochrom (einfarbig) oder mehrfarbig. Bei farbigen Drucken besteht das Farbband aus den CMYK-Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key. Die vier Farben sind auf dem Farbband nebeneinander in Spuren aufgereiht. Die gewünschte Farbe wählt der Nadeldrucker, indem er das jeweilige Farbband vertikal auf die entsprechende Spur verschiebt. Meist jedoch wird mit Nadeldruckern einfarbig gedruckt.
Nadeldrucker: Vorteile und Nachteile
Die Funktionsweise des Nadeldruckers bietet einige Vorteile: Ein essenzieller Pluspunkt gegenüber anderen Druckern wie einem Tintenstrahl- oder Laserdrucker ist, dass er mit Durchschlägen druckt. Beim Bedrucken von Durchschlagpapier werden somit alle Ausfertigungen parallel bedruckt, was besonders schnell geht. Allgemein ist mittels Nadeldruck jegliche Art von Papier bedruckbar – egal ob einfaches Druckpapier, dickeres Fotopapier oder Endlospapier. Zudem erfordern Nadeldrucker wenig Wartung, sind langlebig und mit geringen Verbrauchskosten verbunden. Lediglich das Farbband sollten Sie von Zeit zu Zeit austauschen. Des Weiteren punkten Nadeldrucker damit, dass die Ausdrucke wasserfest und dokumentenecht sind – Letzteres heißt, dass sie UV-stabil sind und kaum ausbleichen.
Allerdings geht der Nadeldruck mit einer hohen Lärmbelästigung einher, wobei Abschirmung und Dämpfung diese mittlerweile deutlich reduzieren konnten. Hohe Druckqualität und hohe Druckgeschwindigkeit lassen sich zudem nicht miteinander vereinen. Außerdem ist die Qualität der Farbwiedergabe nicht mit der von modernen Tintenstrahldruckern zu vergleichen. Die Druckqualität allgemein variiert je nach Zustand des Farbbandes.
Geschichte des Nadeldruckers
Neben den Typenraddruckern gelten Nadeldrucker als die ersten Druckgeräte überhaupt und sind sogar älter als der PC. Pionier in diesem Gebiet war Fritz Karl Preikschat – zwischen 1952 und 1954 meldete er fünf Patente für seine Erfindung an: einen Fernschreiber mit sieben Druckdrähten für eine 7x5-Punktmatrix. Im Jahre 1968 stellte die japanische Firma OKI den Nadeldrucker unter der Bezeichnung „OKI Wiredot“ erstmals als kommerzielles Produkt her. Dem Unternehmen wurde 2013 für den Nadeldrucker von der Information Processing Society of Japan (IPSJ) sogar das Prädikat „Technologisch wertvolles Erbe“ verliehen.
Auf das erste Nadeldrucker-Produkt von OKI folgte die Serie „OKI-Microline“, ein kleinerer Nadeldrucker. Weitere bekannte Herstellernamen waren unter anderem Epson, Panasonic und Brother. Schon in den späten Sechzigerjahren und in den Siebzigerjahren druckten Nadeldrucker im unternehmerischen Kontext Daten von Großrechenanlagen auf Endlospapier und hielten in den Achtzigern anschließend Einzug in Privathaushalten.
Heutige Anwendung
Durch das Alleinstellungsmerkmal, mit Nadeldruckern Endlospapier oder Durchschlagpapier zu bedrucken, findet man sie heutzutage noch häufig im medizinischen, kommerziellen und behördlichen Bereich – zum Beispiel in Firmen, Anwaltskanzleien, Arztpraxen, Grundbuchämtern und Banken. Mit dem Nadeldrucker können Sie unter anderem Quittungsblöcke bedrucken oder Formulare und Bestellungen drucken. Auch in Kaufhauskassen, Fahrscheinentwertern und Parkautomaten ist diese Art von Impact-Druckern im Einsatz. Noch heute stellen OKI und Epson Nadeldrucker her. Andere Produzenten sind Unternehmen wie Lexmark und DASCOM. Oft sind moderne Nadeldrucker mit einem USB-Anschluss ausgestattet und verfügen über einen 24-Nadel-Druckkopf, der eine im Bereich der Nadeldrucker hochwertige Druckqualität ermöglicht.