Was versteht man unter Laminieren?
- Laminieren gilt als Druckveredelung, die eine Folie mit einem Trägermaterial mittels Klebstoff verbindet.
- Heißlaminieren und Kaltlaminieren sind verschiedene Laminierungsarten – z. T. auch ohne Laminiergerät umsetzbar.
- Laminierungen schützen Dokumente vor Feuchtigkeit, Schmutz, Abnutzung sowie Beschädigungen und sind abwischbar.
- Anwendungsbeispiele von häufig laminierten Produkten sind Speisekarten, Fotos, Landkarten, Ausweise und Pässe.
- Beim Kaschieren handelt es sich um eine spezielle Form des Laminierens bzw. der Lamination.
Unter Laminieren versteht man das Verbinden einer Folie mit einem Trägermaterial mithilfe eines Klebstoffs. Beim Trägermaterial handelt es sich in der Regel um Papier. Die Laminierfolie, genauer gesagt die Laminiertasche, besteht aus zwei Folien, die sich aufklappen lassen und an einer Seite aneinander befestigt sind. Das Trägermaterial beziehungsweise das zu versiegelnde Dokument wird in die Laminiertasche hineingelegt und damit verklebt. Wie der UV-Lack stellt das Laminieren eine Veredelungsart in der Druckweiterverarbeitung dar. Das Laminieren geht meist maschinell vonstatten – mithilfe eines Laminiergeräts.
Vorteile und Beispiele
Das Laminieren bietet einige Vorteile. Da die Laminatfolie das jeweilige Druckerzeugnis umschließt, liefert sie einen großen Schutzfaktor. Zum einen schützt die Folienschicht vor Schmutz und Feuchtigkeit, zum anderen vor Abnutzung und Beschädigungen wie Knicken oder Rissen. Zudem verhindert kratzfestes Folienmaterial unliebsame Kratzer. Insgesamt tragen Laminate also einen wesentlichen Teil zur Langlebigkeit des Druckprodukts bei. Außerdem sind Drucksachen mit Laminierungen abwischbar, weshalb sie häufig in der Gastronomie vorkommen. Getränkekarten oder Speisekarten drucken und laminieren zu lassen, macht sie wiederverwendbar, auch wenn sie einmal nass werden sollten. Weitere häufig laminierte Produkte sind Karten, die einen RFID-Chip enthalten – zum Beispiel kontaktlose Bezahlkarten oder Betriebsausweise –, Fotos, Landkarten, Pässe oder Dokumente, die immer wieder neu beschriftet werden müssen. Neben den vielen nützlichen Eigenschaften punktet eine Laminierung mit einer außergewöhnlichen Haptik und Optik: Das laminierte Druckerzeugnis – beispielsweise Naturpapier – fühlt sich robuster an und sticht ins Auge. Eine Laminierung kann unter anderem einen matten oder glänzenden Effekt haben.
Wie laminiert man Papier richtig? So leicht geht’s:
Diese Anleitung hält ein paar Tipps bereit, wie Sie Dokumente perfekt laminieren:
- Zunächst muss sich das Laminiergerät aufwärmen. Der Prozess kann einige Zeit dauern, daher macht es Sinn, es rechtzeitig einzuschalten. Sobald die Betriebstemperatur erreicht ist, lässt das Gerät einen Signalton ertönen oder eine Lampe aufleuchten.
- Dokument in Laminiertasche hineinlegen (zwischen beide Folien) und mittig ausrichten.
- Hierbei sollten weder Staub noch sonstiger Schmutz zwischen Folie und Dokument geraten, da dieser ansonsten auch versiegelt wird.
- An allen vier Seiten sollte die Folie mindestens 4 mm überstehen. Dieser Rand stellt sicher, dass die Folie das Dokument rundum umschließt und es somit überall wasserdicht ist.
- Laminiertaschen inklusive Dokument in den Einzug des Geräts legen. Auf die genaue Position weisen meist Markierungen am Laminiergerät hin.
- Immer die Laminierfolie zuerst mit der geschlossenen Seite in das Laminiergerät einführen, um Knicke und Wellungen zu vermeiden.
- Warten, bis das laminierte Papier nach der Laminierung abgekühlt und erhärtet ist.
Produkte mit einem Laminiergerät selbst zu laminieren, ist also nicht schwer. Allerdings begrenzt sich die Privatanwendung auf bestimmte Formate – je nach Gerät. Druckereien bieten hier weitaus mehr Möglichkeiten, auch was Großformate betrifft.
Verschiedene Laminierungsarten
Es gibt unterschiedliche Arten des Laminierens: Heißlaminieren und Kaltlaminieren. Die bekannteste und gängigste Variante ist das Heißlaminieren. In beiden Fällen sind einseitige und beidseitige Laminierungen möglich.
Heißlaminieren
Wie der Name andeutet, kommt beim Heißlaminieren Hitze ins Spiel. Demzufolge ist diese Laminierungsart nur für hitzeunempfindliche Dokumente geeignet. Sobald das Papier in die Folie eingelegt ist, schiebt das Laminiergerät dieses über heiße Rollen. Diese erhitzen die Folie auf Temperaturen zwischen 80 und 120 Grad, was eine äußerst stabile thermische Verbindung von Papier und Laminierfolie zur Folge hat. Die Verbindung weist Wasser ab, ist sauerstoffgeschützt und so stabil, dass die Folie danach nicht mehr unbeschadet vom Dokument zu trennen ist. Daher sind Heißlaminierungen ideal für Ausweise, Urkunden oder andere Dokumente, deren Inhalt nicht geändert oder gefälscht werden sollte. Vereinzelt können Digitaldruckmaschinen die Verbindung der Laminierung mittels silikonhaltiger Farben lösen.
Kaltlaminieren
Anstelle von Hitze kommt bei der Kaltlaminierung Druck zum Einsatz, um die Laminierfolien miteinander zu verbinden. Ein spezieller Klebstoff dient als Verbindungselement der beiden Folienteile. Die Folienteile umschließen das innenliegende Papier und werden aneinandergepresst. Diese Laminierungsart ist auch ohne Laminiergerät umsetzbar. Bei der maschinellen Umsetzung pressen die Rollen des Laminiergeräts die Laminierfolien zusammen, wenn diese durch das Gerät laufen. Egal ob mit Gerät oder ohne – für das Verfahren des Kaltlaminierens sind selbstklebende Kaltlaminierfolien vonnöten. Der Vorteil der Kaltlaminierung ist, dass Sie damit auch hitzeempfindliche Dokumente wie Thermopapier oder Etikettenpapier laminieren können. Allerdings ist die Verbindung der Kaltlamination nicht so fest wie die der Heißlamination und gewährleistet keinen Schutz vor Wasser und Sauerstoff.
Unterschied zwischen Laminieren und Kaschieren
Sowohl das Laminieren als auch das Kaschieren stellen Veredelungsverfahren im Druckwesen dar, die zwei Materialien miteinander verbinden. Was das Verfahren an sich betrifft, weisen die beiden Begriffe keine Unterschiede auf – das Kaschieren gilt als besondere Form des Laminierens. Beim Laminieren steht der Schutz des Dokuments im Vordergrund, wohingegen das Kaschieren vorrangig aus optischen Gründen Verwendung findet und der Aufwertung des Druckproduktes dient. Häufig kaschierte Druckerzeugnisse sind Visitenkarten oder Flyer. Auch bei Büchern bieten sich Folienkaschierungen an. Diese sind beispielsweise matt oder glänzend realisierbar. Kaschiert wird oftmals einseitig, laminiert hingegen beidseitig.