Klebebindung kurz erklärt
- Klebebindung als beliebtes Bindeverfahren für Bücher und Broschüren, z. B. für Abschlussarbeiten, Abizeitungen etc.
- Die Bindungen mit Klebstoff fügen einzelne Papierseiten in Form eines Buchblocks mit dem Buchrücken zusammen.
- Es kommen verschiedene Techniken vor: Heißklebetechnik (Hotmelt), Kaltklebetechnik und die Bindung mit PUR-Klebstoffen.
- Klebebindungen gibt es als Hardcover- oder Softcoverbindungen für Papier mit unterschiedlicher Grammatur.
Die Klebebindung kommt bei der Buchbindung zum Einsatz und ist neben Büchern bestens für die Herstellung von Broschüren oder Abizeitungen in verschiedenen Formaten geeignet. Bei diesem Bindeverfahren werden die Drucke nicht ineinandergelegt, sondern hintereinander zusammengelegt. Dementsprechend sind neben Doppelseiten auch einzelne Blätter verwendbar. Das Papier kann verschiedene Grammaturen aufweisen. Damit sich die Seiten hochwertig anfühlen und sich gut umblättern lassen, ist bei Büchern mindestens Papier mit einer Grammatur von 80 g/m² zu empfehlen. Als Umschlag kommt eine Softcover-Klebebindung oder eine Hardcover-Klebebindung infrage. Beides hat seine Vorteile: Softcover-Bücher sind besonders leicht und handlich, wobei Hardcover-Bücher mit ausgeprägter Robustheit punkten.
Im Gegensatz zu Büchern mit Fadenheftung oder Spiralbindung verhindert die Bindung mit Klebstoff bei Büchern ein flaches Aufschlagen. Im Vergleich zu anderen Bindearten ist die Klebebindung qualitativ zwischen der Klammerheftung und der sehr stabilen Fadenheftung einzuordnen.
Techniken der Klebebindung
Bei der Klebebindung legt man zunächst die beschnittenen Drucke in Farbe oder Schwarz-Weiß als Buchblock aufeinander. Als Nächstes wird der Buchblock auf die Buchrücken der Umschläge geklebt. Der Rücken des entstandenen Buchblocks wird dabei gefräst und geschlitzt, damit sich Klebstoff und Papier möglichst gut und dauerhaft miteinander verbinden. Das Kleben selbst ist mittels verschiedener Techniken möglich: der Heißklebetechnik – auch Hotmelt genannt –, der Kaltklebetechnik oder mit Polyurethan-Klebstoffen (sogenannten PUR-Klebstoffen).
Hotmelt-Klebebindung
Bei der Hotmelt-Klebebindung wird der Klebstoff im flüssigen Zustand geschmolzen und innerhalb von 60 Sekunden auf den Buchrücken aufgebracht. Die Verarbeitungstemperatur kann je nach Leim zwischen 130 und 180° C liegen. Anschließend kühlt der Klebstoff ab und härtet aus. Die Trockenzeiten sind gering, was eine schnelle Weiterverarbeitung ermöglicht.
Kaltklebebindung
Im Gegensatz zur Klebebindung mit Hotmelt-Schmelzklebstoff kommt bei der Kaltklebebindung kalter Klebstoff zum Einsatz – genauer gesagt spezieller Weißleim. Der Leim wird im kalten Zustand auf den Buchrücken aufgetragen und erhärtet aufgrund von chemischen Prozessen, wodurch er Buchrücken und Buchblock langfristig miteinander verbindet.
PUR-Klebebindung
Die dritte Klebetechnik – die PUR-Klebebindung – zeichnet sich durch ihre hohe Temperaturbeständigkeit aus. Der Polyurethan-Schmelzklebstoff wird auf etwa 130° C erhitzt. Beim Trockenvorgang nimmt der Klebstoff die Feuchtigkeit der Luft auf und verfestigt sich so in einen nicht wiederauflösbaren Stoff. Diese Bindung ist unempfindlich, was Feuchtigkeit und Wärme betrifft – anders als die Hotmelt-Klebebindung kann sie nicht wieder erhitzt werden.