Was sagt der Weißgrad aus?
- Der Wert misst Helligkeit und Reflexionsvermögen einer Oberfläche und gilt als Qualitätsmerkmal von Papier.
- Es gibt nicht den Weißgrad per se, sondern verschiedene Messmethoden, z. B. den Weißgrad nach Berger, CIE oder ISO.
- Im Druck hat der Weißgrad, auch Weißegrad, große Auswirkungen auf das Ergebnis – Hochweiß sorgt für mehr Kontrast.
Der Weißgrad bezeichnet das Maß für die Reinheit beziehungsweise Helligkeit oder das Reflexionsvermögen einer Oberfläche. Er stellt ein wichtiges Qualitätsmerkmal in der Textil- und Papierindustrie dar. Der Weißgrad gibt Aufschluss darüber, wie weiß das unbedruckte Papier oder der ungefärbte Stoff erscheint. Ist dieser Wert höher, reflektiert das Material das Licht stärker und wirkt dadurch heller und „weißer“. Um den Weißgrad zu bestimmen, kommen unterschiedliche Methoden sowie spezielle Geräte zum Einsatz. Den Weißgrad von Papier misst ein Spektralphotometer. Dazu analysiert das Gerät das reflektierte Licht eines Papiers – genauer gesagt misst es, wie intensiv das Licht bei verschiedenen Wellenlängen im sichtbaren Spektrum ist.
Welchen Weißgrad hat Papier?
Wie allgemein gilt auch für den Weißgrad von Papier: Je höher der Weißgrad, desto heller und reiner weiß ist die Oberfläche, sprich das Papier. Im Umkehrschluss bedeutet das: je niedriger der Weißgrad, desto graustichiger und gelblicher das Papier.
Papier hat nicht den einen bestimmten Weißgrad, denn es existieren viele verschiedene Verfahren zur Ermittlung dieses Wertes. Dementsprechend gibt es den Weißgrad nach Vorbild von Berger oder Hunter sowie nach normierten Varianten wie ISO oder CIE. Der Weißgrad nach Berger beispielsweise berücksichtigt die Blauanteile im Licht und findet wie der Grad nach Hunter, ISO oder CIE vor allem in der Papierindustrie Verwendung. Das Kürzel CIE steht für „Commission Internationale de l’Eclairage“, zu Deutsch „Internationale Beleuchtungskommission“. Gängige Werte des Weißgrads nach CIE bewegen sich im Bereich von CIE 55 bis CIE 180:
- Presseweiß bezeichnet einen Weißgrad im Bereich von CIE 55 bis etwa CIE 110. Hierbei handelt es sich um Recyclingpapier oder Naturpapier, das häufig bei Tageszeitungen oder umweltfreundlichen Verpackungen zum Einsatz kommt.
- Standard-Büropapier (Kopierpapier) weist in der Regel einen Weißgrad auf, der zwischen CIE 140 und CIE 170 liegt.
- Der CIE-Weißgrad von hochweißem Druckpapier beträgt etwa CIE 170.
- Hochweiße Premiumpapiere mit CIE 170 bis 180 sind ideal für professionelle Fotodrucke geeignet.

Weißgrad im Druck und beeinflussende Faktoren
Im Druckwesen hat der Weißgrad entscheidende Auswirkungen auf die Qualität des Druckerzeugnisses – so ist der Kontrast zwischen gedruckten Texten und hochweißem Papier besonders intensiv und führt zu einer einfachen Lesbarkeit. Auch Farben erscheinen auf Papier mit hohem Weißgrad kräftiger und brillanter, was besonders beim Druck von Bildern und Grafiken eine Rolle spielt. Deshalb gilt weißes Papier oft als besonders ästhetisches und hochwertiges Papier, das sich perfekt für professionelle sowie formelle Anwendungen eignet.
Der Weißgrad von Papier ist von dessen Beschaffenheit abhängig. Faktoren, die den Grad beeinflussen, sind unter anderem die Zusammensetzung der Fasern, der Bleichprozess, der Anteil optischer Aufheller und das Alter des Papiers.
- Fasern: Wird Papier aus reinen Zellstofffasern hergestellt, ergibt das in der Regel ein Papier mit höherem Weißanteil als wenn es aus recycelten Fasern besteht – diese können Verunreinigungen wie Reste von Druckfarben beinhalten.
- Bleichprozess: Der Einsatz chemischer Bleichmittel während der Papierherstellung spielt eine entscheidende Rolle. Ein intensiverer Bleichprozess führt zu einem höheren Weißgrad, da er natürliche Färbungen der Fasern entfernt.
- optische Aufheller: Herstellfirmen von Papier setzen Zusatzstoffe ein (optische Aufheller), die es weißer und leuchtender wirken lassen.
- Zeit: Im Laufe der Zeit kann Papier vergilben. Zudem tragen Umwelteinflüsse oder chemische Reaktionen zu einem veränderten Weißgrad bei.