Was ist Viskosität?
- Die Viskosität beschreibt die Zähigkeit von Flüssigkeiten & Gasen: je höher die Viskosität, desto zähflüssiger das Fluid.
- Im Druck spielt die Viskosität von Farben eine wichtige Rolle; sie muss auf Verfahren und Einsatzzweck abgestimmt werden.
- Durch den Einsatz von Lösemitteln kann die Viskosität von Druckfarben verändert werden – auch „Verdünnen“ genannt.
Die Viskosität bezeichnet die Zähigkeit von Fluiden (Flüssigkeiten und Gasen). Allgemein gilt: Je höher die Viskosität, desto zähflüssiger (weniger fließfähig) ist das Fluid; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger (fließfähiger) ist es. Die Viskosität ist auch unter dem Begriff der inneren Reibung bekannt, weil Teilchen in dickflüssigen Fluids stärker aneinandergebunden und somit weniger beweglich sind.
Viskosität beim Druck
Im Druck müssen Druckverfahren und Einsatzzweck sowie die Viskosität der Farben und gegebenenfalls auch Klebstoffe genau aufeinander abgestimmt werden. Auch die Saugfähigkeit des Bedruckstoffs spielt hier eine Rolle. Wenn Sie beispielsweise mittels Bogenoffsetdruck Etiketten drucken lassen, kommt es bei den Druckfarben auf eine hohe Viskosität, also sehr dickflüssige Farben, an. Druckfarben mit niedriger Viskosität, also dünnflüssige Farben, kommen bei Flexo- und Tiefdruckverfahren zum Einsatz. Die Viskosität kann sich durch Temperatureinfluss ändern – mit steigender Temperatur verringert sich die Zähflüssigkeit des Fluids.
Verdünnen von Farben für den Druck
Beim Druckprozess kommen zum Beispiel Farben aus dem CMYK-Farbraum zum Einsatz, die Druckfachleute zuvor auf die erforderliche Druckviskosität eingestellt haben. Das geht vonstatten, indem die Druckerei den Farben Lösemittel hinzugibt. Der Vorgang, die Viskosität für den Druck einzustellen, ist auch als „Verdünnen“ bekannt. Das Lösemittel dient außerdem dazu, die Geschwindigkeit des Trocknungsprozesses zu verändern. Wenn eine Druckerei das Trocknen zum Beispiel aus produktionsbedingten Ursachen entschleunigen möchte, kann sie dafür verzögernd wirkende Lösungsmittel wie Methoxypropanol verwenden.
Verschneiden einer Druckfarbe
Neben dem „Verdünnen“ von Druckfarben gibt es das „Verschneiden“. Das Verschneiden einer Druckfarbe verringert deren Farbkraft; der Buntton der Druckfarbe wird also aufgehellt. Das funktioniert dadurch, dass anstelle von Lösemittel Verschnitt zur Farbe hinzugefügt wird – genauer gesagt unpigmentierter Bindemittelfirnis. Will man eine kräftige Farbe mithilfe von Lösemittel aufhellen, kann das beim Druck verschiedene Probleme zur Folge haben: Die Druckfarbe kann beispielsweise an Haftung oder Glanz verlieren oder es kann zu einem unruhigen Ausdrucken und somit zu einem unruhigeren Druckbild kommen. Am besten ist es also, die Farbkraft durch das Hinzugeben von Verschnitt zu verringern und dabei die Druckviskosität beizubehalten.