Was ist ein Faksimile?
- Der Begriff „Faksimile“ kommt aus dem Lateinischen und wurde substantiviert: fac simile = „mach ähnlich!“
- Ein Faksimile ist eine originalgetreue Reproduktion einer Vorlage – eines Buches, einer Handschrift oder Unterschrift.
- Gute Faksimiles kommen der Vorlage bzw. dem Original in Farbe, Größe und Zustand (inkl. Altersspuren etc.) gleich.
- Beispiele: mittelalterliche Handschriften mit Buchmalereien, Manuskripte, Urkunden und Sammlungen
- Bei der Reproduktion gilt es, das Unikat bestmöglich zu sichern und zu schonen. Lichtdruck als moderne Technik.
Was bedeutet Faksimile?
Das Wort „Faksimile“ stammt aus dem Lateinischen und leitet sich von „fac simile“ ab. Dies lässt sich in der deutschen Sprache mit „mach ähnlich!“ übersetzen. Wie die sprachliche Herkunft verrät, stellt ein Faksimile also eine genaue Nachbildung eines Originals dar. Genau genommen handelt es sich dabei um ein handschriftliches Original – ein Buch, eine Handschrift oder eine Unterschrift –, welches drucktechnisch wiedergegeben wird. Ziel des Faksimiles ist eine originalgetreue Nachbildung der jeweiligen Vorlage. Dies bedeutet, dass die Reproduktion der Vorlage in Farbe, Größe, Papier (beispielsweise Naturpapier) und Erhaltungszustand gleichkommt und optisch nicht von dieser zu unterscheiden ist. Demzufolge sind auch Charakteristika wie Alterserscheinungen oder Gebrauchsspuren sowie Vergoldungen und Beschneidungen so exakt wie möglich nachzubilden. Zudem gilt es bei der Anfertigung von Faksimiles, jede Vorlage als Unikat bestmöglich zu schonen und den ursprünglichen Zustand nicht zu gefährden. Faksimiles von Büchern umfassen auch einen Einband, welcher dem Original visuell entspricht.
Vorteile und Verwendung
Über die Jahre sind einige Werke von historischer Bedeutung verlorengegangen – unter anderem seltene Handschriften, Druckwerke sowie zahlreiche Codices. Andere erhaltene Originale werden wiederum in Staatsbibliotheken, Bibliotheken, Archiven oder privaten Sammlungen aufbewahrt und sind meistens für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich. Dank der Faksimiles ist es möglich, den Inhalt von ebensolchen historischen Dokumenten zu erhalten und gleichzeitig einer größeren Leserschaft zugänglich zu machen. Auch für Werke, die auf verschiedene Standorte verteilt wurden, bietet das Faksimile die Möglichkeit, sie gemäß dem Original zusammenzuführen. Obwohl Faksimiles Bücher mit ideellem Wert darstellen, ist es nicht empfehlenswert, sie als Wertanlage zu kaufen und zu verkaufen.
Wie entsteht ein Faksimile?
Die Herstellung von Faksimiles erfolgt weltweit in limitierter Auflage und unterscheidet sich je nach Art des Faksimiles. Der Präzision und Originaltreue zulieb setzen Reproduzierende, beispielsweise Verlage, unter anderem alte Drucktechniken und altes Handwerkszeug ein. Dies ist häufig bei Handschriften aus dem Mittelalter der Fall. Bei der Reproduktion von Einbänden werden zum Beispiel auch Abgüsse von geschnitzten Reliefs aus Elfenbein oder Kapitalbänder nachgebildet. Meist liegen den Faksimileausgaben wissenschaftliche Kommentarbände mit Informationen bezüglich der Bedeutung und Geschichte des jeweiligen Unikats bei.
Heutzutage finden bei Faksimiles zumeist moderne Fototechniken sowie Scantechniken Anwendung. Wenn Sie ein Faksimile eines Buches drucken lassen, erzielt der Lichtdruck als fotomechanisches Flachdruckverfahren die besten Ergebnisse – er gibt Halb- und Zwischentöne ohne Raster wieder.
Faksimile als Unterschrift
Faksimiles gibt es auch in Form von Unterschriften. Eine Faksimile-Unterschrift wird erstellt, indem ein Stempel die Signatur nachbildet. Das bietet eine Zeitersparnis, was insbesondere beim Unterzeichnen mehrerer Dokumente von Vorteil ist; gleichzeitig behält die reproduzierte Unterschrift eine persönliche Note bei. Diese kann sich zum Beispiel auf Angebotsschreiben oder Grußkarten positiv auf die Kundenbindung auswirken.
Gut zu wissen:
Wird nur der reine Text eines Werkes gedruckt, ohne Layout oder Gestaltung des Einbands originaltreu abzubilden, handelt es sich bei diesem Exemplar um einen Nachdruck und kein Faksimile.
Bei der Aussprache von Faksimile [fakˈziːmile] liegt die Betonung auf dem ersten „i“.