Wie funktioniert Blindprägung?
Mit einer Blindprägung (auch „Blinddruck“ genannt) ist Ihr Motiv nicht nur gut sichtbar, sondern vor allem fühlbar – und das ganz ohne Farbauftrag. Der Prägestempel wird bei diesem Verfahren ohne Farbe auf den Bedruckstoff beziehungsweise das Papier gedrückt. Die Verformung des geprägten Materials ist auch auf der Rückseite zu sehen.
Wählen Sie die Blindprägung als Weiterverarbeitungsform, werten Sie Ihr Printprodukt auf, da Ihr gewünschtes Motiv haptisch dreidimensional hervorsticht. Designelemente wie Logos eignen sich ideal dafür.
Besonders gut kommt eine Blindprägung auf dicken Papieren zur Geltung. Daher bieten Ihnen Online-Druckereien wie WIRmachenDRUCK beispielsweise Tiefprägungen bei Mappen aus Chromokarton, Naturkarton, Bilderdruckkarton oder Recyclingkarton an. Die Grammaturen liegen hier zwischen 255 g/m² und 350 g/m², sodass die Prägung ihr volles Potenzial entfalten kann.
Hochprägung & Tiefprägung
Das Prägeverfahren kann für zwei Varianten der Blindprägung eingesetzt werden. Entweder wird das Material so ausgeformt, dass eine Hochprägung in Betrachtungsrichtung entsteht, oder dass das Motiv in das Papier, gegen die Betrachtungsrichtung, einsinkt. Dabei handelt es sich um eine Tiefprägung.
Hochprägungen sowie Tiefprägungen werden einstufig, zweistufig oder mehrstufig gefertigt. Bei einer einstufigen Hochprägung liegen alle erhabenen Elemente auf einer Höhe, bei einer einstufigen Tiefprägung liegen die Vertiefungen ebenso auf gleicher Ebene. Eine zweistufige Prägung ist entweder zweischichtig erhaben oder zweischichtig vertieft. Eine mehrstufige Prägung kann ebenfalls erhaben oder vertieft sein und ist dadurch gekennzeichnet, dass mehr als zwei Schichten zum Einsatz kommen.
Reliefprägung
Die Reliefprägung stellt eine äußerst komplexe Form der Blindprägung dar. Mit dieser Veredelung sind dreidimensional verlaufende Übergänge möglich. Dadurch entsteht ein besonders naturgetreuer Effekt im geprägten Material, der die veredelten Produkte zu einem echten Hingucker macht.
Prägestempel
Eine Blindprägung wird grundsätzlich mit einem Blindprägestempel und einer passenden Gegenform durchgeführt. Dazwischen wird das Papier eingelegt. Ein Prägestempel setzt sich also aus zwei Teilen zusammen, die später in die Stanzform oder die Prägemaschine integriert werden: einer Matrize und einer Patrize. Die Matrize besteht aus Metall, beispielsweise aus Messing. In ihr ist das zu prägende Motiv seitenverkehrt eingraviert – je nach gewünschter Wirkung einstufig oder mehrstufig. Soll beispielsweise eine Hochprägung entstehen, ist die Gravur der Matrize spiegelbildlich vertieft, bei einer Tiefprägung ist sie spiegelbildlich erhaben. Die Gegendruckform (Patrize) besteht aus Kunststoff, Metall oder Karton. In der Patrize ist das Motiv der seitenverkehrten Matrize seitenrichtig eingeformt – ebenfalls einstufig oder mehrstufig.
Geschichte & Anwendung
Als älteste Technik der Einbandverzierung reicht die Geschichte der Blindprägung bis in die Spätantike zurück. In Europa war diese Art des Einbandschmuckes etwa von 700 n. Chr. bis in die Renaissance vorherrschend. Heutzutage kommt die Blindprägung längst nicht mehr nur in der Buchherstellung vor. Die Technik kommt im Marketing für die Produktion verschiedenster Printprodukte zum Einsatz – darunter Broschüren, edle Visitenkarten, Geburtstagskarten und vieles mehr.